Wachstum oder starr?

Stetige Verbesserung und Anpassungsfähigkeit sind essenziell für den Erfolg von Teams und Unternehmen. Daher ist es von großer Bedeutung, welche Einstellungen und Überzeugungen die Mitglieder eines Teams vertreten.

Im Zentrum stehen zwei grundlegende Denkweisen: Die Psychologin Carol Dweck unterscheidet in diesem Zusammenhang zwei grundlegende Denkweisen: das "Wachstumsdenken" (Growth Mindset) und das "starre Denken" (Fixed Mindset). Sie liefern nicht nur Einblicke in die persönliche Haltung zu den Themen Lernen und Entwicklung, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle dabei, wie Teams Herausforderungen angehen, zusammenarbeiten und Innovationen treiben.

Was versteht man unter einem starren Denken (Fixed Mindset)?

Kurz zusammengefasst: Personen mit einem starren Denken sehen ihre Intelligenz, Talente und Fähigkeiten als unveränderliche Größen. Sie meiden Herausforderungen, um Misserfolge nicht zugeben zu müssen, betrachten Anstrengung als zwecklos, wenn man von begrenzten Talenten ausgeht, und fühlen sich durch den Erfolg anderer oft bedroht.

Was bedeutet ein Wachstumsdenken (Growth Mindset)?

Im Gegensatz hierzu basiert das Wachstumsdenken auf der Annahme, dass man Fähigkeiten durch Einsatz, erprobte Strategien und positives Feedback steigern kann. Menschen mit einem Wachstumsdenken begrüßen Herausforderungen als Chancen, betrachten Anstrengung als notwendigen Schritt zur Meisterschaft, lernen aus Kritik und lassen sich von den Erfolgen anderer inspirieren.

Die Vorteile des Wachstumsdenkens

Echte Zusammenarbeit und dauerhafter Erfolg setzen ein hohes Maß an Kooperation, Bereitschaft zum Experimentieren und das Lernen aus Fehlern voraus. Unternehmen und Teams, die ein Wachstumsdenken fördern, verbessern nicht nur ihre Flexibilität und Wirksamkeit, sondern bauen auch eine robustere Organisation auf.

Teams und Organisationen mit einem Wachstumsdenken:

  • Begrüßen Veränderungen als Möglichkeit zur Selbstverbesserung und zur Entwicklung neuer Lösungen.

  • Sehen in Fehlern wertvolle Lernchancen, was eine Kultur der Offenheit im Umgang mit Misserfolgen unterstützt.

  • Wertschätzen vielfältige Perspektiven und Kompetenzen, was zu besserer Teamarbeit und erhöhter Innovationskraft führt.

  • Sind motivierter, anspruchsvolle Ziele zu verfolgen und die erforderlichen Fähigkeiten dafür zu entwickeln.

Förderung eines Wachstumsdenkens

Es gibt keine universelle Formel zur Förderung des Wachstumsdenkens, doch bestimmte Maßnahmen können dessen Entwicklung unterstützen:

1. Fokussierung auf Lern- statt Leistungsziele:

  • Durchführung regelmäßiger Reflexionsrunden, in denen Teammitglieder Fortschritte teilen und diskutieren.

  • Förderung des Setzens von persönlichen Lernzielen und deren Integration in Bewertungsprozesse.

2. Etablierung einer Feedbackkultur:

  • Implementierung eines Peer-Review-Systems für konstruktives Feedback in einem förderlichen Umfeld.

  • Schulungen, die darauf abzielen, konstruktive Rückmeldungen mit Fokus auf Wachstum und Entwicklung zu geben und zu empfangen.

3. Wertschätzung des Prozesses, vor dem Ergebnis:

  • Anerkennung und Wertschätzung von Anstrengungen, nicht ausschließlich der Ergebnisse.

  • Etablierung von „Lerngeschichten“, in denen Teams ihre Herausforderungen und deren Bewältigung teilen.

4. Betrachtung von Misserfolgen als Lerngelegenheiten:

  • Regelmäßige „Retrospektiven“, in denen Teams Misserfolge analysieren und Verbesserungsmöglichkeiten erarbeiten.

  • Offene Diskussionen über Fehler als integralen Bestandteil des Lernprozesses.

5. Anregung von Neugier:

  • Organisation interdisziplinärer Workshops und Hackathons zur Förderung experimentellen Lernens und der Erforschung neuer Ideen.

  • Bereitstellung von Zugängen zu Lernressourcen und Ermutigung zur Teilnahme an externen Weiterbildungen und Konferenzen.


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