Wie du als Agile Coach Widerstände im Team souverän meisterst
Agilität klingt in der Theorie oft großartig — aber in der Praxis stößt du auch als Agile Coach oder Facilitator*in immer wieder auf Widerstand. „Das haben wir schon immer so gemacht.“ „Brauchen wir das wirklich?“ „Agil ist doch nur Chaos.“
Kennst du diese Sätze? Dann weißt du: Widerstände gehören zur agilen Transformation dazu. Die Frage ist nicht, ob sie auftreten — sondern wie du damit umgehst.
Agile Coaches sind keine Überzeugungstäter*innen
Eine der größten Fehleinschätzungen über Agile Coaches ist, dass sie Teams oder Unternehmen von Agilität überzeugen müssen. Doch das ist nicht ihre Aufgabe. Die Entscheidung, ob agil gearbeitet wird, ist längst auf strategischer Ebene gefallen. Agile Coaches setzen sie nicht durch und müssen sie auch nicht rechtfertigen.
Stattdessen begleiten sie die Umsetzung: Sie schaffen Klarheit, eröffnen Möglichkeitsräume und unterstützen Teams dabei, einen passenden agilen Arbeitsmodus zu finden. Die entscheidende Frage ist daher in der Regel nicht mehr das ob, sondern das wie. Und genau da beginnt die eigentliche Herausforderung.
Widerstand gegen das Wie – nicht gegen das Ob
Die meisten Diskussionen drehen sich nicht mehr um die Grundsatzfrage, ob Agilität sinnvoll ist, sondern darum, wie sie in einem spezifischen Umfeld funktioniert. Hier kommt Widerstand oft in Form von Unsicherheit, Überforderung oder falschen Annahmen.
Vielleicht zweifelt das Team daran, ob Scrum wirklich die richtige Wahl ist. Vielleicht sorgt die agile Transformation für Unruhe, weil alte Strukturen infrage gestellt werden. Oder vielleicht fehlt einfach das Wissen darüber, welche Methoden in welchem Kontext sinnvoll sind.
Ein Agile Coach bringt hier keine Dogmen mit, sondern hilft, sinnvolle Antworten auf genau diese Fragen zu finden. Denn nicht jede Methode passt überall. Ein Kanban-Board allein macht noch kein agiles Team. Ein Daily Stand-up ist nicht per se wertvoll, nur weil es in Scrum so vorgesehen ist.
Methoden sind Mittel zum Zweck — nicht das Ziel
Ein häufiger Fehler in der agilen Transformation ist es, sich zu früh auf konkrete Methoden zu versteifen. Die eigentliche Frage sollte jedoch lauten: Welches Problem wollen wir lösen? Und welche Methode hilft uns dabei?
Hier kann ein Modell wie das Cynefin-Framework helfen. Es zeigt auf, wann Projektpläne sinnvoll sind, wann iterative Ansätze nötig werden und wann eine flexible Herangehensweise gefragt ist.
Ein Agile Coach hilft, solche Entscheidungen bewusst zu treffen. Nicht dogmatisch, sondern mit Blick auf den Kontext. Und vor allem mit der Klarheit, dass Methoden nicht der Selbstzweck sind – sondern Werkzeuge, die den Teams helfen sollen, ihre Arbeit besser zu machen.
Möglichkeitsräume statt Missionierung
Widerstand in der agilen Transformation ist normal — aber er richtet sich oft nicht gegen Agilität an sich, sondern gegen Unsicherheit im Wie. Agile Coaches sind nicht dazu da, Agilität zu verkaufen, sondern sie sinnvoll umsetzbar zu machen. Sie helfen Teams, sinnvolle Methoden zu finden, unterstützen Führungskräfte in ihrer Rolle und sorgen dafür, dass die Prinzipien agilen Arbeitens nicht nur verstanden, sondern auch gelebt werden.
Möchtest du lernen, wie du Teams souverän durch Veränderungen begleitest und sinnvolle Möglichkeitsräume öffnest? Dann wirf einen Blick auf unsere Agile Coach Ausbildung – dort geht es genau um solche Herausforderungen!